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Luftbild einer Grünbrücke © Wolfgang Maerzke
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Internationale Wiedervernetzung am Hochrhein

Der Hochrhein – Nadelöhr für die biologische Vielfalt

Das Hochrheintal in der südwestlichen Grenzregion Deutschlands vermittelt zwischen den beiden Mittelgebirgen Schwarzwald auf deutscher Seite und dem Schweizer Jura. Beide Gebiete zeichnen sich durch ihre verschiedenen Höhenstufen von den Tieflagen am Hochrhein bis hin zu hochmontanen Landschaften aus (800 bis 1500 m). Auf engstem Raum finden sich hier aus diesem Grund Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.

Das Hochrheintal hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem Gebiet mit sehr vielen Barrieren und Engstellen für Tierarten entwickelt. Der Abschnitt zwischen Basel und der Aare-Mündung weist nur noch sehr wenige Querungsmöglichkeiten für Tiere auf. Der Flächenbedarf für aktuelle und zukünftige Nutzungen ist sehr hoch. Mit der erheblichen Siedlungs-, Straßen- und Bahnstreckendichte, den Uferbefestigungen, der intensiven Landwirtschaft und weiteren Nutzungsformen ist dieser Abschnitt einer der am stärksten genutzten Grenzgebiete Deutschlands. Dadurch werden der natürliche Austausch und die Ausbreitung landgebundener Tierarten zwischen der Schweiz und Deutschland immer schwieriger. Dringender Handlungsbedarf besteht daher bei der Verbesserung der Wandermöglichkeiten für Tier- und Pflanzenarten zwischen den beiden Lebensräumen auf deutscher und Schweizer Seite.

Das Projekt – Ein Konzept von weitreichender Bedeutung

Der Naturpark Südschwarzwald e. V. widmet sich seit 2016 dem Projekt „Internationale Wiedervernetzung am Hochrhein“. In Kooperation mit der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) und der Förderung durch das Bundesamtes für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit wurden in einer Machbarkeitsstudie Möglichkeiten der Umsetzung von Maßnahmen zur Stärkung des grenzüberschreitenden Biotopverbundes erarbeitet.

Biotopverbund ist heute mehr denn je zentrales Thema in internationalen und nationalen Vereinbarungen zum Erhalt der Artenvielfalt. Die Machbarkeitsstudie steht somit ganz im Zeichen der EU-Biodiversitätsstrategie für 2030 – Mehr Raum für die Natur in unserem Leben, in der die Bedeutung von grenzüberschreitenden ökologischen Korridoren für den Erhalt gesunder und somit resilienter Ökosysteme unterstrichen wird.

Mit dem Ziel, Grundlagen zur Verfügung zu stellen, um Biotopverbund am Hochrhein umzusetzen, wurden die Ergebnisse der Studie in einem Abschlussbericht zusammengefasst. Einen Kurzüberblick über die Studie bietet die Broschüre "Internationale Wiedervernetzung am Hochrhein". Mit dem von ArGe Reck entwickelten Zielarten- und Monitoringkonzept steht ein umfassendes Dokument zur Verfügung, welches die regional bedeutsamen Tier- und Pflanzenarten zusammengetragen hat. An den Ansprüchen dieser Arten orientieren sich künftig die Maßnahmen für einen funktionalen Biotopverbund. Die konzeptionell entwickelten ökologischen Korridore und Maßnahmenräume finden sich in der Karte "Korridore am Hochrhein".

Die konzeptionellen Arbeiten zur Machbarkeitsstudie wurden 2018 beendet. Am 1. Dezember 2020 tagte die Projektbegleitende Gruppe zum Abschluss des Projektes. Bei der Tagung wurden Perspektiven für den Biotopverbund am Hochrhein aufgezeigt und diskutiert.

Wir hoffen, dass die bereitgestellten Grundlagen dazu beitragen können, dass der dringende Handlungsbedarf anerkannt wird und die Belange des Biotopverbundes in Abwägungsprozessen Berücksichtigung finden. Noch ist am Hochrhein die Umsetzung eines funktionalen Lebensraumverbundes möglich. Ein weiteres Zögern oder Abwarten würde die Umsetzung aufgrund des rasanten Flächenverbrauchs maßgeblich erschweren und letztendlich unmöglich machen.

Kooperationspartner und weitere Partner

Das Projekt wurde durchgeführt in Kooperation mit der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) und der Förderung durch das Bundesamtes für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Gesteuert wurde das Projekt gemeinsam mit dem Regionalverband Hochrhein Bodensee und dem Departement Bau, Verkehr und Umwelt (Fachbereich Landschaft und Vernetzung) des Kantons Aargau.

Dokumente

  • Abschlussbericht (voraussichtlich ab Februar 2021 hier verfügbar)

Ansprechpartner

Roland Schöttle
Naturpark Südschwarzwald e. V.
Dr.-Pilet-Spur 4
79868 Feldberg

www.naturpark-suedschwarzwald.de

Kooperationspartner und weitere Partner

Projektförderer und -Träger
Regionalverband Hochrhein Bodensee
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