Wasser - Boden - Agroforst
Das Projekt "Wasser, Boden, Agroforst" widmet sich der dringenden Aufgabe, Landschaft an sich verändernde klimatische Bedingungen anzupassen. Während der fünfjährigen Projektlaufzeit sollen dafür in den fünf Landkreisen des Naturparks innovative Maßnahmen aus den Bereichen dezentraler Wasserrückhalt, humusfördernde Bewirtschaftung und Agroforst umgesetzt werden. Im Projekt soll so gezeigt werden, wie klimaresiliente Landschaften gestaltet werden können, um landwirtschaftliche Produktivität und den Schutz von Siedlungen vor Hochwasser langfristig zu sichern.
Projektziele
- Innovative Maßnahmen aus den Bereichen Wasser, Boden und Agroforst in die Praxis bringen.
- Wegweisende Beispiele für die Gestaltung einer klimaresilienten Kulturlandschaft aufzeigen.
- Rahmenbedingungen schaffen, die eine flächige Umsetzung erfolgreicher Maßnahmen ermöglichen.
- Die lokale Bevölkerung in die Gestaltung ihrer Kulturlandschaft einbeziehen.
Die Rolle des Naturparks
Der Naturpark Südschwarzwald e. V. bietet durch seine langjährige Erfahrung und enge Vernetzung in der Region ideale Voraussetzungen für das Vorhaben. Neben der Zusammenarbeit mit Pilotbetrieben ist der gesellschaftliche Kontext in dem Projekt von zentraler Bedeutung. Durch die enge Zusammenarbeit mit Fachverwaltungen sollen bestehende Hindernisse für die Umsetzung überwunden und ein praxisnaher Wissenstransfer ermöglicht werden. Die dabei auftretenden Spannungsverhältnisse zwischen unterschiedlichen Interessen gilt es zu verhandeln, um Spielräume zu finden und zu gestalten. Gleichzeitig soll die Bevölkerung aktiv in die Gestaltung des Landschaftsbildes einbezogen werden. So ist beispielsweise die Erstellung graphischer Modelle klimaangepasster Kulturlandschaft geplant, um die Auswirkung der Umsetzung geplanter Maßnahmen auf das Landschaftsbild für eine breite Zielgruppe erfahrbar zu machen.
Die einzelnen Bereiche
Dezentraler Wasserrückhalt
Kleine Fließwege im Oberlauf von Flüssen und Bächen sind für den Landschaftswasserhaushalt von großer Bedeutung. Die gezielte Anlage dezentraler Strukturen wie Retentionsbecken und Infiltrationsgräben reduziert den Oberflächenabfluss und fördert die Niederschlagsversickerung. Eine Bewirtschaftung entlang der Geländekontur (Keyline-Design) verbessert die Wasserrückhaltefähigkeit zusätzlich.
Unterstützung des Naturparks:
Unterstützung des Naturparks:
- Kostenloses, individuell angepasstes Beratungsangebot zum verbesserten Wassermanagement für landwirtschaftliche Betriebe und Kommunen
- Fachliche Begleitung während der Planungs- und Umsetzungsphase
- Weiterbildungsangebote und Vernetzung
- Unterstützung bei der Finanzierung umzusetzender Maßnahmen
- Hilfestellung bei Genehmigungsverfahren in Zusammenarbeit mit zuständigen Fachbehörden (Wasserwirtschaft, Landwirtschaft, Naturschutz, Flurbereinigung)
Humusfördernde Bewirtschaftung
Humus verbessert die Bodenstruktur, indem er den Boden lockerer und krümeliger macht. Dadurch kann Wasser besser aufgenommen und gespeichert werden. Eine humusfördernde Bewirtschaftung führt so dazu, dass Pflanzen in Trockenperioden mehr Wasser zur Verfügung haben. Gleichzeitig wird der Boden vor Erosion geschützt und die Auswaschung von Nährstoffen ins Grundwasser reduziert.
Unterstützung des Naturparks:
Unterstützung des Naturparks:
- Kostenlose Erstberatung für landwirtschaftliche Betriebe
- Intensive Umsetzungsbegleitung auf 15 Pilotbetrieben
- Unterstützung landwirtschaftlicher Betriebe bei der Öffentlichkeitsarbeit
- Weiterbildungsangebote und Vernetzung mit anderen Betrieben
- Förderung des kollegialen Austauschs nach dem Konzept der "Stable School"
Agroforst
Die Kombination von Gehölzen und Ackerkulturen oder Weideflächen ist eine altbewährte Kulturtechnik. Moderne Agroforstsysteme sind an die aktuellen landwirtschaftlichen Produktionstechniken angepasst und schaffen vielfältige Lebensräume bei gleichzeitiger Erhaltung der landwirtschaftlichen Flächennutzung. Zusätzlich verbessern Gehölze die Wasserspeicherfähigkeit in der Landschaft und wirken sich positiv auf die Humusgehalte im Boden aus.
Unterstützung des Naturparks:
Unterstützung des Naturparks:
- Kostenlose, individuell angepasste Agroforst-Planung für landwirtschaftliche Betriebe
- Finanzielle Unterstützung bei der Anlage von Agroforstsystemen auf 15 Pilotbetrieben
- Unterstützung der Pilotbetriebe bei Pflegemaßnahmen während der Etablierungsphase
- Organisation öffentlicher Pflanzaktionen
- Weiterbildungsangebote und Vernetzung mit anderen Betrieben
Kontakt
Florian Schmid, Naturpark-Geschäftsstelle
E-Mail:
Telefon: 07676 9336-17
E-Mail:
Telefon: 07676 9336-17
Ermöglicht wird das Projekt durch die Unterstützung folgender Stiftungen:
- Eva-Mayr-Stihl Stiftung
- Robert-Bosch-Stiftung
- Chrysantil-Stiftung
- Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg
- Josef-Wund-Stiftung
- Heidehof-Stiftung