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Im Naturpark Südschwarzwald © Peter Mesenholl
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Holzbaupreis Baden-Württemberg 2015 mit Sonderpreis „Naturpark Südschwarzwald“ verliehen

Kressbronn / Feldberg – Am 22. Juli wurde im Beisein von Minister Alexander Bonde (MLR) in Kressbronn der Holzbaupreis Baden-Württemberg 2015 verliehen. Der Sonderpreis „Naturpark Südschwarzwald“ ging an das Schwarzwaldhaus in Schluchsee-Fischbach.

Baden-Württemberg ist Holzbauland Nummer eins – jedes vierte Gebäude im Land ist ein Holzgebäude. Der Holzbau ist von großer Bedeutung für die nachhaltige Entwicklung des Landes, da er Ökologie und regionale Wirtschaftskreisläufe vorbildlich verbindet. So fand auch der Holzbaupreis Baden-Württemberg 2015 mit rund 160 Bewerbungen große Resonanz. Die eingereichten Objekte zeigen, wie vielfältig und technisch anspruchsvoll mit Holz gebaut werden kann.

Den Holzbaupreis Baden-Württemberg 2015 haben das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR), der Landesbeirat Holz Baden-Württemberg e.V. und der Landesbetrieb ForstBW ausgelobt. Teilnehmen konnten BauherrInnen, ArchitektInnen, BauingenieurInnen sowie TragwerksplannerInnen. Eingereicht werden konnte Objekte, bei denen vor allem Holz in technisch einwandfreier Konstruktion als Baustoff verwendet wurde und die zwischen dem Jahr 2012 und dem 14. März 2015 fertig gestellt wurden. Eine unabhängige Fachjury aus ArchitektInnen sowie TragwerksplannerInnen, unter ihnen als Vertreter des Naturparks Südschwarzwald der Basler Architekt Florian Rauch, wählte die PreisträgerInnen aus. Das Preisgeld betrug insgesamt 5.000 Euro, zusätzlich wurden Sonderpreise zu jeweils 1.000 Euro ausgelobt.

„Der Holzbau in Baden-Württemberg boomt. Nirgends in Deutschland werden mehr Gebäude aus dem faszinierenden Baustoff Holz gebaut als im Südwesten. Die Qualität der vielfältigen Objekte – von Bürogebäuden über Kindertagesstätten bis zu Wohngebäuden – ist auf einem sehr hohen Niveau. Dies beweist auch einmal mehr der Holzbaupreis Baden-Württemberg 2015. Die Wettbewerbs-Beiträge zeigen anschaulich, dass mit dem natürlichen Rohstoff Holz technisch anspruchsvoll und vielfältig gebaut werden kann. Die Ergebnisse verdeutlichen außerdem, dass der Holzbau im Land ein eigenständiges, zukunftsfähiges Profil entwickelt hat“, sagte der baden-württembergische Verbraucherminister und Schirmherr des Holzbaupreises, Alexander Bonde, bei der Preisverleihung in Kressbronn (Bodenseekreis).

Der Sonderpreis „Naturpark Südschwarzwald“, den der Naturpark Südschwarzwald e. V. ausgelobt hatte, wurde in diesem Jahr an das Schwarzwaldhaus in Schluchsee-Fischbach vergeben.Mit dem Sonderpreis werden Objekte in der Gebietskulisse des Naturparks ausgezeichnet, weil gerade in landschaftlich wertvollen Regionen nachhaltiges und landschaftsverträgliches Bauen eine besondere Rolle spielt. Das Objekt der Architekten Schaller + Sternagel aus Allensbach ist ein überzeugender zeitgenössischer Beitrag in Plusenergie-Standard zum uralten Schwarzwälder Thema des Bauens am Hang mit Holz auf massivem Sockel. „Das Bewusstsein für Tradition und Heimat nimmt im Schwarzwald erfreulicherweise wieder zu. Mit der zeitgemäßen Interpretation und Weiterentwicklung unserer alten Holzbautradition wollen wir dazu beitragen, dass der Schwarzwald auch in diesem Bereich wieder ein eigenständiges Profil erhält. Die Epoche der Fertighäuser „Ostfriesland“ in den Neubaugebieten unserer Schwarzwaldgemeinden neigt sich dem Ende zu“, so die Einschätzung von Roland Schöttle, dem Geschäftsführer des Naturparks Südschwarzwald.

Einer der Preise ging an das Verwaltungs- und Ausstellungsgebäude KAMPA K8 in Aalen-Waldhausen – Deutschlands erster Holzbau mit acht Vollgeschossen, dessen tragende Konstruktion aus Massivholz besteht. Das Gebäude ist beispielhaft für die Leistungsfähigkeit des modernen Holzbaus.

Baden-Württemberg ist stolz auf seinen Holzbau. So dient dieser nicht nur dem Klimaschutz, da jeder Kubikmeter Holz fast eine Tonne klimaschädliches Kohlendioxid in Kohlenstoffverbindungen speichert und so die Atmosphäre entlastet. Minister Bonde betonte in seiner Rede, dass das Land außerdem über die holzbaufreundlichste Landesbauordnung bundesweit verfüge und damit die besten Voraussetzungen schaffe, dass weiterhin viele Bauvorhaben im Südwesten mit Holz realisiert werden können.

Weitere Informationen zum Holzbaupreis erhalten Sie unter www.holzbaupreis-bw.de

Bildmaterial:

Bild 1: Siegerehrung, © Johannes Sessing, Hochschule Biberach.

Bild 2 und Bild 3: Schwarzwaldhaus, Schluchsee-Fischbach, Sonderpreis „Naturpark Südschwarzwald“, © Schaller + Sternagel Architekten

Preisträgerinnen und Preisträger Holzbaupreis Baden-Württemberg 2015

Holzbaupreis Baden-Württemberg 2015

· Bischöfliches Stiftungsschulamt Rottenburg (Landkreis Tübingen)


Der Bürotrakt fügt sich harmonisch in die Umgebung ein. In kurzer Bauzeit entstanden wirtschaftliche und hochwertige Büroräume.

· KAMPA K 8, Verwaltungs- und Ausstellungsgebäude, Aalen-Waldhausen (Ostalbkreis)

Deutschlands erster Holzbau mit acht Vollgeschossen, dessen tragende Konstruktion aus Massivholz besteht. Das Gebäude ist beispielhaft für die Leistungsfähigkeit des modernen Holzbaus. Entstanden ist ein Plusenergiegebäude durch eine hoch gedämmte Gebäudehülle in Verbindung mit einer Fotovoltaikanlage sowie effizienter Heiz- und Lüftungstechnik.

· Mehrfamilienwohnhaus Theurer, Nagold (Landkreis Calw)

Zukunftsfähiges Wohnhaus mit Potenzial für viele Kommunen. Moderner Geschosswohnungsbau am Rande der Innenstadt. Barrierefreiheit, ansprechende Gestaltung und zeitgemäße Brandschutzlösungen sind selbstverständlich.

· Festhalle Kressbronn am Bodensee, Kressbronn a. B. (Bodenseekreis)

Die Einbindung in die umgebende Bebauung ist hier auf beispielhafte Weise gelungen. Das Gebäude nimmt die Formensprache der Umgebung auf, interpretiert dies im Sinne der Nutzung neu und eigenständig. Das Gebäude wird dem Anspruch an nachhaltiges öffentliches Bauen gerecht, ohne zu einer technischen Überlagerung zu führen.

· Seebad Wallhausen, Restaurant mit Versorgungsräumen, Badebetrieb und DLRG, Konstanz-Wallhausen (Landkreis Konstanz)

Beispielhaft wurde die historische Bauweise der Pfahlbauten vom gegenüberliegenden Ufer neu interpretiert: In Form und Materialität fügt sich das Seebad respektvoll in die geschützte Landschaft am See ein. Innen schafft Holz wiederum eine wunderbare Atmosphäre und Aufenthaltsqualität.

· Kleinkindhaus Heilbronn

Das Haus für Kleinkinder überzeugt zunächst durch seine architektonisch-räumlichen Qualitäten, sowohl im Inneren als auch ganz besonders durch die differenziert gestalteten Höfe und weiterer Freibereiche.

In Zusammenarbeit mit weiteren Partnern werden Sonderpreise ausgelobt, die den Fokus auf bestimmte Schwerpunkte im Holzbau legen.

Sonderpreis „Wegweisende Innovation“ (Auslober: Cluster-Initiative Forst und Holz):

Mit dem Sonderpreis werden Innovationen ausgezeichnet, die dem Holzbau neue Impulse geben und Entwicklungschancen eröffnen.

· Forstpavillon Landesgartenschau 2014, Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis)

Weltweit ist es das erste Gebäude, dessen Tragwerk aus Laubholz besteht und mit einem Industrieroboter gefertigt wurde. Die segmentierte Schalenkonstruktion zeigt die Leistungsfähigkeit des Baustoffes Holz bei geringstem Materialeinsatz und steht damit für den sinnvollen und effizienten Umgang mit der Ressource Holz.

Sonderpreis „Naturpark Südschwarzwald“ (Auslober: Naturpark Südschwarzwald):

Mit dem Sonderpreis werden Objekte in der Gebietskulisse des Naturparks ausgezeichnet, weil gerade in landschaftlich wertvollen Regionen nachhaltiges und landschaftsverträgliches Bauen eine besondere Rolle spielt.

· Schwarzwaldhaus Fischbach, Schluchsee-Fischbach (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald).

Das Objekt ist ein überzeugender zeitgenössischer Beitrag zum uralten Schwarzwälder Thema des Bauens am Hang mit Holz auf massivem Sockel.

Sonderpreis „Tanne“ (Auslober: Forum Weißtanne e. V.):

Mit dem Sonderpreis wird die besondere Verwendung von Weißtannenholz prämiert. Die Weißtanne, als Charakterbaumart des Schwarzwaldes, spielt eine besondere Rolle für einen ökologischen, klimastabilen Waldaufbau.

· Festhalle Kressbronn am Bodensee, Kressbronn a. B. (Bodenseekreis)

Die Verwendung der regional bedeutenden Baumart Weißtanne ist besonders gut gelungen. Durch die Verwendung von Weißtanne im Innenbereich entsteht eine freundliche, zurückhaltende Gestaltung der Wandoberflächen. Die sägerauen, vorvergrauten Holzlamellen im Außenbereich bilden mit den Aluminiumblechen und Glasflächen einen spannungsreichen Kontrast.

Sonderpreis „Baukultur“ (Auslober: proHolz Baden-Württemberg):

Mit dem neuen Sonderpreis Baukultur, der 2015 erstmals vergeben wird, soll das Bewusstsein für und mehr Mut zur Baukultur unterstützt werden. Beispielsweise sollen sich neue Gebäude harmonisch ins Bauumfeld integrieren und sich nicht über diese hinwegsetzen.

· Technikgebäude Zentralheizung für die Ev. Akademie Bad Boll (Landkreis Göppingen)

Infrastrukturbauten werden gewöhnlich nicht als gestalterische Aufgabe erfasst, obwohl sie Bestandteil der gebauten Alltagswelt sind. Das ausgezeichnete Objekt ist eine gelungene Umsetzung der Bauaufgabe Technikgebäude und ein wertvoller baukultureller Beitrag. Die Bauaufgabe bestand unter anderem darin, wenig Grundfläche zu verbrauchen. Der Baukörper ist deutlich niedriger als die ihn umgebenden Bäume und fügt sich harmonisch in die Umgebung ein.

Sonderpreis „Ingenieurbauwerk“ (Auslober: Landesbeirat Holz Baden-Württemberg e. V.):

Mit dem Sonderpreis werden beispielhafte technische Bauwerke ausgezeichnet, die eine wegweisende Technologie und / oder Konstruktion aufweisen.

· Bahnhof- und Rokokobrücke, Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis)

Die Brücke ist ein Prototyp eines Fußgängerstegs für Holz-Beton-Verbundbrücken in integraler Bauweise. Der Verbundquerschnitt besteht aus einer oben liegenden Fahrbahnplatte aus Stahlbeton und einem unten liegenden Fichte-Brettschichtholzträger. Die Stahlbetonplatte übernimmt den konstruktiven Holzschutz für die unten liegenden tragenden Bauteile aus Holz.

Die Holzbraupreise und Sonderpreise erhalten ein Preisgeld von jeweils 1.000 Euro. Weitere Kategorien des Holzbaupreises Baden-Württemberg sind die „Anerkennung“, die „Lobende Erwähnung“ und die „Engere Wahl“. Diese Kategorien sind nicht mit einem Preisgeld belegt.

Lobende Erwähnung

In der Kategorie „Lobende Erwähnung“ werden Objektbeiträge aufgeführt, die sich durch ihre unkonventionelle Konzeption und Umsetzung von anderen Beiträgen in besonderer Weise abheben. Diese Auszeichnung wird durch die Jury nur im Ausnahmefall vergeben.

· Gartenhaus, Buggingen

An der Stelle einer ehemaligen Scheune wurde ein kleines Gartenhaus subtil in den gewachsenen Kontext eingefügt. Mit seinem präzisen Volumen und der weithin sichtbaren Liebe zum Detail erscheint dieses kleine Bauwerk als zeichenhaftes, nahezu emblematisches und damit den Ort bereicherndes Kleinod.

Anerkennungen

In der Kategorie „Anerkennung“ sind Objektbeiträge aufgeführt, die einen hervorragenden zweiten Platz belegen. Die Fachjury sprach für sieben Gebäude eine Anerkennung aus:

· Kinderkrippe Talfeld in Biberach

· Lager- und Verkaufsgebäude Winzergenossenschaft Buchholz/Sexau eG, Waldkirch-Buchholz (Landkreis Emmendingen)

· Kindertagesstätte der FVA in Freiburg

· Kindertagesstätte Alzental in Herrenberg (Landkreis Böblingen)

· Logistikzentrum Holz in Philippsburg (Landkreis Karlsruhe)

· Dachaufstockung Freiburger Hof in Freiburg

· Betriebsgebäude Campingplatz Hegne in Allensbach (Landkreis Konstanz)

Alle Objekte werden in einer Dokumentationsbroschüre vorgestellt, die Preisträgerinnen und Preisträger ausführlich vorgestellt. Damit sollen vorbildlich umgesetzte nachhaltige Bauten präsentiert sowie die kulturellen, ästhetischen und soziologischen Faktoren, effiziente Technologien und nachhaltige Herstellungsweisen vorgestellt werden. Die Broschüre ist unter www.mlr-bw.de
abrufbar.

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> Holzbaupreis Baden-Württemberg 2015 mit Sonderpreis „Naturpark Südschwarzwald“ verliehen (PDF, ca. 181 KB)

veröffentlicht: Mi, 22.07.2015
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