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Im Naturpark Südschwarzwald © Peter Mesenholl
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Nachhaltige Weidesysteme

Abschluss des Projekts „Nachhaltige Weidesysteme im Naturpark Südschwarzwald“



Die Winter-Außenhaltung von Weidetieren stellt eine Möglichkeit dar, auch auf produktionsschwachen Grünlandstandorten eine wirtschaftliche tragfähige Nutztierhaltung zu ermöglichen.

Diese Wirtschaftsform kann einen Beitrag leisten, die Kulturlandschaft im Südschwarzwald zu sichern. Die Erfahrungen aus dem Umsetzungsprojekt des Naturparks Südschwarzwald zeigen, dass potentielle Beeinträchtigungen durch entsprechendes Know-how minimierbar sind. Das ist aber nur erfolgreich, wenn bestimmte Grundsätze für eine Winter-Außenhaltung beachtet werden.

Ökologischen Mehrwert abschätzen

Grundsätzlich sollte es vor der Winter-Außenhaltung von Rindern zu einer fachlichen Abwägung von zu erwartenden Beeinträchtigungen gegenüber positiven Auswirkungen kommen. Für jeden Einzelfall müssen mögliche Schäden der Ganzjahresbeweidung (Nährstoffeinträge, Bodenerosion, Zunahme von Weideunkräutern) dem Gewinn für die ökologische Vielfalt gegenüber gestellt werden. Positive Effekte sind z.B., dass bisher unrentable Grünlandflächen in der Nutzung und Pflege verbleiben können.

Weidefläche variieren - Herde in Bewegung halten

Die Größe der Weidefläche orientiert sich am Grasaufwuchs; sie ist im Frühjahr am kleinsten und im Spätsommer am größten. Während die Größe der Winterweide bzw. deren Besatzdichte zwar wichtige Faktoren sind, ist es ganz entscheidend, dass Nährstoffeinträge, die durch die Winterfütterung ins System gelangen, nicht zu Beeinträchtigungen für Wasser und Boden führen. Eine räumliche Entzerrung von Liegeflächen, Tränke und Fütterungsstellen gewährleistet die Tierbewegung und damit die regelmäßige Verteilung der durch die Zufütterung verursachten Stoffeinträge. Die Einbeziehung von Gehölzbeständen oder Wald als Standorte für die Futterraufen und Unterstand für die Tiere ist empfehlenswert.

Nährstoffeinträge minimieren – Winterweide auf Mähweiden

Ein wesentlicher Faktor zur Minimierung der überdüngung des Bodens ist eine zeitlich möglichst eng eingegrenzte Phase der Winterfütterung. Dies ist durch ein durchdachtes, an den Witterungsverlauf angepasstes, Weidemanagement möglich. Auch die Mähnutzung von Winterweideflächen kann eine geeignete Strategie darstellen. Das Einstreuen von Liegebereichen mit Stoh, dass im Frühjahr weggeräumt wird, stellt eine Möglichkeit dar, lokale Nährstoffüberschüsse abzuschöpfen.

Insgesamt lässt sich sagen, dass der Verzicht auf einen Stall eine Einsparung von Investitionen für den Bauern bedeutet. Gleichzeitig erhöhen sich aber die fachlichen Anforderungen an den Bewirtschafter. Eine Winteraußenhaltung kann nicht pauschal jedem Betrieb empfohlen werden. Neben technischen Aspekten, wie Eignung der Flächen und der Tiere, ist auch die Bereitschaft des Landwirts notwendig, in ein solches Weidesystem hineinzuwachsen und praktikable Lösungen ergeben sich in der Regel erst nach einer Anlaufphase.

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veröffentlicht: Mo, 18.05.2009
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