Gastgeber treffen Gastgeber – Exkursionsfahrt Baukultur und Tourismus
Feldberg – Die Architektenkammer Baden-Württemberg, Kammerbezirk Freiburg, die Schwarzwald Tourismus GmbH und der Naturpark Südschwarzwald führten als gemeinsame Veranstaltung am 18. Juni 2018 für Hoteliers und Gastronomen aus dem Schwarzwald eine Exkursion zu vier ausgesuchten Hotels in der Region durch. Beabsichtigt war eine Besichtigung hervorragender baulicher Beispiele in Hinblick auf die architektonische Gestaltung im Um- und Neubau.
Die Baukultur im Schwarzwald prägt die Ausstrahlung der ländlichen Region und verleiht ihr ein unverwechselbares Gesicht. Nicht nur der Schwarzwaldhof ist Teil des Landschaftsbildes, sondern auch die touristischen Bauten. Aus touristischer Sicht ist eine regionale und authentische Bauweise erstrebenswert, erwartet doch der Schwarzwaldtourist schwarzwaldtypische Gaststätten und Hotels. Dass es dabei keineswegs um überkommene Schwarzwaldromantik geht, zeigten der Naturpark Südschwarzwald, die Architektenkammer Baden-Württemberg, Kammerbezirk Freiburg und die Schwarzwald Tourismus GmbH bei einer Exkursionsfahrt für Schwarzwälder Gastgeber.
Zahlreiche Interessierte nahmen das Angebot an und besichtigten bei schönem Wetter vier ausgewählte Beispielbetriebe in Bezug auf deren architektonische Bauweise und Raumgestaltung.
Erstes Ziel der Busreise war das Hotel Krone in Kirchzarten. Das historische Gasthaus aus dem 17. Jahrhundert wurde in Hinblick auf seinen historischen Gebäudebestand umgebaut und erweitert. Die ehemals vorhandene Scheune sollte zurückgebaut werden, im Zuge der Planung entschied man sich jedoch für deren Erhaltung. Durch einen vorgesetzten gläsernen Wintergarten, der alle Anforderungen an Energie, Wärmeschutz und Schallschutz erfüllt, wird die alte Fassade der Scheune erlebbar gemacht. Bei der Benutzung der hier liegenden Hotelzimmer kann man durch die Fassadenebene der ehemaligen Scheune hindurchgehen und davor einen Aufenthaltsbereich benutzen. Auch im sanierten Altbau sind stilbildende Elemente wie hölzerne Treppengeländer erhalten.
Die „Black Forest Lodge“ in Altglashütten wurde als nächstes Projekt angesteuert. Die ehemalige Klinik in Betonrippenbauweise aus dem Jahr 1958 wurde nach einer Leerstandszeit von 20 Jahren umgebaut und erweitert. Von der ursprünglichen Konstruktion ist von außen nichts mehr zu erkennen, da ein Vorbau und eine das Gebäude umschließende Fassade mit heimischem Fichtenholz und Schiefer den Charakter des Nachkriegsbaus vollständig verändert hat. Die „Black Forest Lodge“ bietet zehn Ferienwohnungen in verschiedenen Größen von 50 bis 180 qm Nutzfläche in einem hohen Standard an. Großzügige Aufenthaltsbereiche in den Wohnungen und hochwertig ausgestattete Küchen regen zur Selbstverköstigung an.
Weiter ging es nach Herrenschwand zum neuerbauten Hotel „derWaldfrieden“. In einer traumhaft ruhigen Lage mit ganztägiger Besonnung liegt das Naturpark-Hotel mit seinem großen Schwimmbad-, Sauna- und Wellnessbereich am Berg. Die Philosophie der Betreiberfamilie ist ganz auf Ruhe und Abgeschiedenheit ausgerichtet. Die zeitgemäße Architektur verwendet verschiedene Hölzer, überwiegend die Baustoffe Weißtanne und Glas. Große Suiten beherbergen seit der Eröffnung im Winter letzten Jahres die zahlreichen Gäste.
Den Abschluss bildete der Besuch des Gasthauses „Rößle“ in Geschwend. Das über Generationen betriebene Gasthaus wurde nach der Geschäftsaufgabe der betagten Besitzerin und einigen Jahren Leerstand von einer aus den Bewohnern des Dorfes gegründeten Genossenschaft erworben und weitergeführt. Größere Umbau- und Instandsetzungsarbeiten, die überwiegend von den Mitgliedern der Genossenschaft ehrenamtlich geleistet wurden, waren vonnöten, die alte Bausubstanz wurde respektiert und erhalten. Schritt für Schritt wird das alte Schwarzwaldhaus mit beeindruckender Dachkonstruktion und Holzschindelfassade renoviert und restauriert. Neben einer ortstypischen Küche werden auch Hotelzimmer angeboten.
Jedes der besuchten Objekte bettet sich auf ganz eigene Weise in seine Umgebung ein. Ob im Dorfkern oder in Einzellage am Hang, ob Neubau oder sanierter Altbau: Die Exkursionsfahrt zeigte, dass eine authentische Architektur im Schwarzwald durch unter-schiedliche formale Ausprägungen, durch den Einsatz von regionalen Materialien und mit Sensibilität für die vorhandene Bausubstanz erreicht werden kann. Insbesondere wurde die Qualitätsarbeit der regionalen Handwerksbetriebe gelobt. Aufgrund der überaus positiven Resonanz der Teilnehmer wird eine zweite Exkursionsfahrt von den Veranstaltern angedacht.
Die Exkursionsfahrt wurde im Rahmen des Forschungsprogramms „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau“ (ExWoSt) des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) durchgeführt. Die Betreuung liegt beim Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR).
Bildunterschriften (© Naturpark Südschwarzwald):
Bild 1: Vortragender Dieter Hierholzer, 1. Vorstand der Genossenschaft dasrößle eG und Exkursionsgruppe in der Gaststube des Dorfgasthauses „dasRössle“ in Geschwend.
Bild 2: Exkursionsgruppe von Hoteliers und Gastronomen mit Vertretern der Architektenkammer Baden-Württemberg, Kammerbezirk Freiburg, der Schwarzwald Tourismus GmbH und des Naturparks Südschwarzwald vor dem Neubau des Naturpark-Hotels derWaldfrieden in Herrenschwand. Mit im Bild die Hoteliersfamilie Hupfer.
Die Baukultur im Schwarzwald prägt die Ausstrahlung der ländlichen Region und verleiht ihr ein unverwechselbares Gesicht. Nicht nur der Schwarzwaldhof ist Teil des Landschaftsbildes, sondern auch die touristischen Bauten. Aus touristischer Sicht ist eine regionale und authentische Bauweise erstrebenswert, erwartet doch der Schwarzwaldtourist schwarzwaldtypische Gaststätten und Hotels. Dass es dabei keineswegs um überkommene Schwarzwaldromantik geht, zeigten der Naturpark Südschwarzwald, die Architektenkammer Baden-Württemberg, Kammerbezirk Freiburg und die Schwarzwald Tourismus GmbH bei einer Exkursionsfahrt für Schwarzwälder Gastgeber.
Zahlreiche Interessierte nahmen das Angebot an und besichtigten bei schönem Wetter vier ausgewählte Beispielbetriebe in Bezug auf deren architektonische Bauweise und Raumgestaltung.
Erstes Ziel der Busreise war das Hotel Krone in Kirchzarten. Das historische Gasthaus aus dem 17. Jahrhundert wurde in Hinblick auf seinen historischen Gebäudebestand umgebaut und erweitert. Die ehemals vorhandene Scheune sollte zurückgebaut werden, im Zuge der Planung entschied man sich jedoch für deren Erhaltung. Durch einen vorgesetzten gläsernen Wintergarten, der alle Anforderungen an Energie, Wärmeschutz und Schallschutz erfüllt, wird die alte Fassade der Scheune erlebbar gemacht. Bei der Benutzung der hier liegenden Hotelzimmer kann man durch die Fassadenebene der ehemaligen Scheune hindurchgehen und davor einen Aufenthaltsbereich benutzen. Auch im sanierten Altbau sind stilbildende Elemente wie hölzerne Treppengeländer erhalten.
Die „Black Forest Lodge“ in Altglashütten wurde als nächstes Projekt angesteuert. Die ehemalige Klinik in Betonrippenbauweise aus dem Jahr 1958 wurde nach einer Leerstandszeit von 20 Jahren umgebaut und erweitert. Von der ursprünglichen Konstruktion ist von außen nichts mehr zu erkennen, da ein Vorbau und eine das Gebäude umschließende Fassade mit heimischem Fichtenholz und Schiefer den Charakter des Nachkriegsbaus vollständig verändert hat. Die „Black Forest Lodge“ bietet zehn Ferienwohnungen in verschiedenen Größen von 50 bis 180 qm Nutzfläche in einem hohen Standard an. Großzügige Aufenthaltsbereiche in den Wohnungen und hochwertig ausgestattete Küchen regen zur Selbstverköstigung an.
Weiter ging es nach Herrenschwand zum neuerbauten Hotel „derWaldfrieden“. In einer traumhaft ruhigen Lage mit ganztägiger Besonnung liegt das Naturpark-Hotel mit seinem großen Schwimmbad-, Sauna- und Wellnessbereich am Berg. Die Philosophie der Betreiberfamilie ist ganz auf Ruhe und Abgeschiedenheit ausgerichtet. Die zeitgemäße Architektur verwendet verschiedene Hölzer, überwiegend die Baustoffe Weißtanne und Glas. Große Suiten beherbergen seit der Eröffnung im Winter letzten Jahres die zahlreichen Gäste.
Den Abschluss bildete der Besuch des Gasthauses „Rößle“ in Geschwend. Das über Generationen betriebene Gasthaus wurde nach der Geschäftsaufgabe der betagten Besitzerin und einigen Jahren Leerstand von einer aus den Bewohnern des Dorfes gegründeten Genossenschaft erworben und weitergeführt. Größere Umbau- und Instandsetzungsarbeiten, die überwiegend von den Mitgliedern der Genossenschaft ehrenamtlich geleistet wurden, waren vonnöten, die alte Bausubstanz wurde respektiert und erhalten. Schritt für Schritt wird das alte Schwarzwaldhaus mit beeindruckender Dachkonstruktion und Holzschindelfassade renoviert und restauriert. Neben einer ortstypischen Küche werden auch Hotelzimmer angeboten.
Jedes der besuchten Objekte bettet sich auf ganz eigene Weise in seine Umgebung ein. Ob im Dorfkern oder in Einzellage am Hang, ob Neubau oder sanierter Altbau: Die Exkursionsfahrt zeigte, dass eine authentische Architektur im Schwarzwald durch unter-schiedliche formale Ausprägungen, durch den Einsatz von regionalen Materialien und mit Sensibilität für die vorhandene Bausubstanz erreicht werden kann. Insbesondere wurde die Qualitätsarbeit der regionalen Handwerksbetriebe gelobt. Aufgrund der überaus positiven Resonanz der Teilnehmer wird eine zweite Exkursionsfahrt von den Veranstaltern angedacht.
Die Exkursionsfahrt wurde im Rahmen des Forschungsprogramms „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau“ (ExWoSt) des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) durchgeführt. Die Betreuung liegt beim Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR).
Bildunterschriften (© Naturpark Südschwarzwald):
Bild 1: Vortragender Dieter Hierholzer, 1. Vorstand der Genossenschaft dasrößle eG und Exkursionsgruppe in der Gaststube des Dorfgasthauses „dasRössle“ in Geschwend.
Bild 2: Exkursionsgruppe von Hoteliers und Gastronomen mit Vertretern der Architektenkammer Baden-Württemberg, Kammerbezirk Freiburg, der Schwarzwald Tourismus GmbH und des Naturparks Südschwarzwald vor dem Neubau des Naturpark-Hotels derWaldfrieden in Herrenschwand. Mit im Bild die Hoteliersfamilie Hupfer.
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> PI Exkursionsfahrt Baukultur und Tourismus (PDF, ca. 227 KB)veröffentlicht: Mo, 18.06.2018
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