Iskiographien von Lothar Schiffler: „AIRLINES – Vogelspuren in der Luft“ im Haus der Natur zu sehen
Feldberg – Bis Anfang April 2019 ist im Haus der Natur die Ausstellung „AIRLINES – Vogelspuren in der Luft“ von Lothar Schiffler zu sehen. Der Fotograf setzt modernste digitale Foto- und Videotechnik sowie spezielle Softwarekomponenten ein, um Flugbahnen von Vögeln auf Bildern zu bannen. Auf diese Weise entstand eine völlig neue Art der Tierfotografie.
Vogelspuren am Strand oder im Schnee kennen wir alle. Aber in der Luft? Hier bleiben sie prinzipiell unsichtbar. Allenfalls sind es Erinnerungsspuren in unserem Gedächtnis – wie Musik.
Die Schönheit dieser Flugbahnen in einem Bild festzuhalten, hat den Fotografen Lothar Schiffler über sehr lange Zeit beschäftigt. Im Gegensatz zu Langzeitbelichtungen in der Nacht, mit denen man z. B. die Lichtspuren fahrender Autos aufzeichnen kann, ist es mit Mitteln der Fotografie – dem Schreiben mit Licht – nicht möglich, Bewegungen dunkler Objekte vor hellem Grund festzuhalten. Dazu bedarf es des Gegenteils der Fotografie, der Iskiographie – dem Schreiben mit Schatten (griechisch iskios = Schatten). Diesen Begriff aus der Pionierzeit der Fotografie benutzt Lothar Schiffler hier in seiner wörtlichen Bedeutung.
In der Ausstellung sieht man z. B. die Spirale, die ein Adler über den Pyrenäen zieht, Dohlen, die einen der berühmten Türme von Bologna umkreisen, einen regelrechten „Thermikschlauch“, in dem sich Schwarzmilane in 100 Meter Höhe schrauben sowie einen Streit zwischen Rauchschwalben und einem Falken über dem Schloss Nymphenburg in München, der durchaus tödlich enden könnte – für den Falken. Aber auch ein „Hochzeitstanz der Rheinfliegen“ am Bodensee wird gezeigt oder wie die Samen einer Feldulme vom Wind davongetragen werden.
Ein Teil der Ausstellung widmet sich ausführlich den Mauerseglern, diesen faszinierenden Vögeln, die nahezu ihr gesamtes Leben ausschließlich in der Luft verbringen. Auf der 5. Internationalen Mauerseglerkonferenz in Tel Aviv im März 2018 hatte Lothar Schiffler auch einen viel beachteten Vortrag über die wissenschaftlichen Aspekte seiner Iskiographien gehalten. Zwei Aufnahmen, die er auf Exkursionen während dieser Konferenz machen konnte, zeigt er in großen Formaten nun im Haus der Natur: Mauersegler an der Klagemauer in Jerusalem und Mauersegler über der Trennmauer in Bethlehem. Viele Ornithologen und Tierschutzorganisationen in Israel, Palästina und Jordanien bezeichnen den Mauersegler als „Vogel des Friedens, der keine Grenzen kennt“.
Das Haus der Natur präsentiert die Ausstellung bis Anfang April 2019 zu den regulären Öffnungszeiten (Di bis So, 10 bis 17 Uhr; in den Schulferien in Baden-Württemberg auch montags geöffnet). Der Eintritt ist frei.
Bitte nutzen Sie die Parkplätze im Parkhaus Feldberg. Auch eine Anreise mit ÖPNV ist möglich.
Weiterführende Informationen
Um die Flugbahnen auf einem Bild festzuhalten, experimentierte der Fotograph Lothar Schiffler zunächst mit analogen foto- oder filmtechnischen Verfahren, erzielte aber keine brauchbaren Ergebnisse. Erst modernste digitale Foto- und Videotechnik sowie spezielle Softwarekomponenten stellten geeignete Werkzeuge bereit, die zum Ziel führten. Diese ermöglichen nun die automatisierte Rekonstruktion von Tausenden von Einzelbildern ausgewählter Videopassagen zum Bild einer Bewegungsspur. Ähnlich den Kondensstreifen eines Flugzeugs zeichnet sich damit der exakte Bewegungsverlauf zum Beispiel eines Vogelfluges als dauerhafte Spur ab. Auf diese Weise entstand eine völlig neue Art der Tierfotografie. Mehr Infos unter www.iskiographie.de.
Ansprechpartner für die Ausstellung:
Hubertus Ulsamer, Tel. 07676 9336-31, E-Mail hubertus.ulsamer@naz-feldberg.de
Bildmaterial (© Photo/Iskiographie: Lothar Schiffler):
Bild 1: Dohlen um den Torre Asinelli in Bologna (6 Sekunden*)
Bild 2: Mauersegler über der Trennmauer in Bethlehem (2.55 Minuten*)
Bild3: Schwarzmilane bei Raderach am Bodensee (49 Sekunden*)
(*)Diese Angaben geben die Zeitspanne wieder, die in den jeweiligen Bildern eingefangen ist.
mehr Informationen
Vogelspuren am Strand oder im Schnee kennen wir alle. Aber in der Luft? Hier bleiben sie prinzipiell unsichtbar. Allenfalls sind es Erinnerungsspuren in unserem Gedächtnis – wie Musik.
Die Schönheit dieser Flugbahnen in einem Bild festzuhalten, hat den Fotografen Lothar Schiffler über sehr lange Zeit beschäftigt. Im Gegensatz zu Langzeitbelichtungen in der Nacht, mit denen man z. B. die Lichtspuren fahrender Autos aufzeichnen kann, ist es mit Mitteln der Fotografie – dem Schreiben mit Licht – nicht möglich, Bewegungen dunkler Objekte vor hellem Grund festzuhalten. Dazu bedarf es des Gegenteils der Fotografie, der Iskiographie – dem Schreiben mit Schatten (griechisch iskios = Schatten). Diesen Begriff aus der Pionierzeit der Fotografie benutzt Lothar Schiffler hier in seiner wörtlichen Bedeutung.
In der Ausstellung sieht man z. B. die Spirale, die ein Adler über den Pyrenäen zieht, Dohlen, die einen der berühmten Türme von Bologna umkreisen, einen regelrechten „Thermikschlauch“, in dem sich Schwarzmilane in 100 Meter Höhe schrauben sowie einen Streit zwischen Rauchschwalben und einem Falken über dem Schloss Nymphenburg in München, der durchaus tödlich enden könnte – für den Falken. Aber auch ein „Hochzeitstanz der Rheinfliegen“ am Bodensee wird gezeigt oder wie die Samen einer Feldulme vom Wind davongetragen werden.
Ein Teil der Ausstellung widmet sich ausführlich den Mauerseglern, diesen faszinierenden Vögeln, die nahezu ihr gesamtes Leben ausschließlich in der Luft verbringen. Auf der 5. Internationalen Mauerseglerkonferenz in Tel Aviv im März 2018 hatte Lothar Schiffler auch einen viel beachteten Vortrag über die wissenschaftlichen Aspekte seiner Iskiographien gehalten. Zwei Aufnahmen, die er auf Exkursionen während dieser Konferenz machen konnte, zeigt er in großen Formaten nun im Haus der Natur: Mauersegler an der Klagemauer in Jerusalem und Mauersegler über der Trennmauer in Bethlehem. Viele Ornithologen und Tierschutzorganisationen in Israel, Palästina und Jordanien bezeichnen den Mauersegler als „Vogel des Friedens, der keine Grenzen kennt“.
Das Haus der Natur präsentiert die Ausstellung bis Anfang April 2019 zu den regulären Öffnungszeiten (Di bis So, 10 bis 17 Uhr; in den Schulferien in Baden-Württemberg auch montags geöffnet). Der Eintritt ist frei.
Bitte nutzen Sie die Parkplätze im Parkhaus Feldberg. Auch eine Anreise mit ÖPNV ist möglich.
Weiterführende Informationen
Um die Flugbahnen auf einem Bild festzuhalten, experimentierte der Fotograph Lothar Schiffler zunächst mit analogen foto- oder filmtechnischen Verfahren, erzielte aber keine brauchbaren Ergebnisse. Erst modernste digitale Foto- und Videotechnik sowie spezielle Softwarekomponenten stellten geeignete Werkzeuge bereit, die zum Ziel führten. Diese ermöglichen nun die automatisierte Rekonstruktion von Tausenden von Einzelbildern ausgewählter Videopassagen zum Bild einer Bewegungsspur. Ähnlich den Kondensstreifen eines Flugzeugs zeichnet sich damit der exakte Bewegungsverlauf zum Beispiel eines Vogelfluges als dauerhafte Spur ab. Auf diese Weise entstand eine völlig neue Art der Tierfotografie. Mehr Infos unter www.iskiographie.de.
Ansprechpartner für die Ausstellung:
Hubertus Ulsamer, Tel. 07676 9336-31, E-Mail hubertus.ulsamer@naz-feldberg.de
Bildmaterial (© Photo/Iskiographie: Lothar Schiffler):
Bild 1: Dohlen um den Torre Asinelli in Bologna (6 Sekunden*)
Bild 2: Mauersegler über der Trennmauer in Bethlehem (2.55 Minuten*)
Bild3: Schwarzmilane bei Raderach am Bodensee (49 Sekunden*)
(*)Diese Angaben geben die Zeitspanne wieder, die in den jeweiligen Bildern eingefangen ist.
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> PI Ausstellung AIRLINES – Vogelspuren in der Luft im Haus der Natur (PDF, ca. 471 KB)veröffentlicht: Fr, 14.12.2018
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