Neue Initiative im Naturpark Südschwarzwald gestartet: BewusstWild – Wildtierfreundlich in der Natur unterwegs
Feldberg – Sport und Bewegung in freier Natur tun uns Menschen gut, können bei Wildtieren aber für massive Störungen in deren Lebensraum sorgen. Diesem Konflikt nimmt sich die neue Initiative bewusstWild an. Sie will bei Natursportlerinnen und -sportlern Begeisterung für Wildtiere wecken, Informationen zu deren Lebensweise liefern und zu verantwortungsvollem Verhalten motivieren.
„Ein Wanderweg in deinem Schlafzimmer? Ein MTB-Trail über deinen Esstisch?“ – so wirbt die Initiative bewusstWild dafür, dass wir Menschen mal die Perspektive wechseln und unsere Freizeitaktivitäten aus Sicht der Wildtiere betrachten. Jedes Mal, wenn wir in der Natur unterwegs sind, befinden wir uns im Lebensraum der Wildtiere. Dabei macht es keinen Unterschied, ob wir wandern, biken, den Hund ausführen oder Pilze sammeln.
Die Initiative bewusstWild zeigt, dass es ganz einfach ist, Wildtieren die nötige Ruhe zu lassen. Solange menschliche Aktivitäten für Wildtiere berechenbar sind, werden sie nicht als Gefahr eingestuft. Das heißt erstens, auf den ausgeschilderten Wegen zu bleiben. Abseits der Wege sorgen Menschen (und Hunde!) für immense Beunruhigung und Stress. Zweitens ist es wichtig, Dämmerung und Nachtzeiten zu meiden. Viele Tiere sind in der Dunkelheit aktiv und werden durch nächtliche Veranstaltungen bei der Nahrungssuche gestört. Drittens sollten geschützte Bereiche, wie zum Beispiel Naturschutzgebiete, besonders beachtet werden. Oftmals gelten hier zusätzliche Regeln, weil dort häufig gar vom Aussterben bedrohte Arten leben.
Mirjam Willert, Projektmanagerin der Initiative bewusstWild und Mitarbeiterin beim Naturpark Südschwarzwald weiß, dass die Kommunikation hier nicht ganz einfach ist: „Aktuell mehr denn je haben die Menschen das Bedürfnis, raus in die Natur zu gehen und dabei nicht schon wieder Regeln beachten zu müssen. Wir wollen nicht mit dem erhobenen Zeigefinger ankommen und Verbote aussprechen. Wir sind vielmehr der Auffassung, dass ein Miteinander in der Natur sehr gut funktionieren kann, solange wir Menschen uns bewusst sind, dass unsere Freizeitaktivitäten Auswirkungen auf das Leben und Überleben von Wildtieren haben und uns entsprechend rücksichtsvoll verhalten.
Wir sind nicht allein da draußen und streng genommen nur als Gast im Lebensraum der Wildtiere unterwegs. Mit der Initiative bewusstWild möchten wir für deren Bedürfnisse sensibilisieren und zeigen, dass es gar nicht viele Regeln zu beachten gilt, um sich ‚bewusstWild‘ zu verhalten!“
Die Initiative bewusstWild hätte sich für ihre Botschaft keinen besseren Zeitpunkt aussuchen können. Zelten außerhalb von Camping- und Trekkingplätzen nimmt ebenso zu wie Joggen in der Dämmerung, illegal angelegte Mountainbike-Trails und Hunde, die – unangeleint im Wald unterwegs – Wildtiere jagen oder deren Junge reißen.
Genau hier setzt bewusstWild an: Die Initiative will aufklären, wie sich unser Verhalten in der Natur auf Wildtiere auswirkt. Hauptziele sind, für die Bedürfnisse von Wildtieren zu sensibilisieren und Begeisterung sowie Respekt für deren Lebensweise zu wecken. Dies soll bereits in der Namensgebung der Initiative Ausdruck finden: „BeWild“, so die Kurzform, fordert auf, fröhlich und neugierig zu sein, wenn wir die Natur erleben. Gleichzeitig aber müssen wir uns bewusst zu sein, dass Wildtiere in dieser Natur ihren Lebensraum haben. Es geht also darum, das Warum hinter den Regeln zu verstehen, um sich dann aus eigenem Antrieb wildtierfreundlich zu verhalten.
Denn eines ist klar: Die allermeisten Naturnutzerinnen und -nutzer verhalten sich gar nicht absichtlich falsch, sondern verfügen nicht über das Wissen zu Wildtieren und deren Lebensräume und können somit die Auswirkungen ihres Verhaltens nicht immer abschätzen.
Um dieses Wissen zu den Freizeitaktiven zu tragen, werden derzeit Informationsmaterialien und -tafeln entwickelt, Kooperationspartnerschaften gesucht sowie Schulungen vorbereitet, die sich besonders an Verbände, Wanderführerinnen und -führer und touristische Anbieter richten.
Beratung und Unterstützung finden die Projektträger Naturpark Südschwarzwald e. V. und Auerhuhn im Schwarzwald e. V. durch eine Steuerungsgruppe. Organisationen aus den Bereichen Sport, Tourismus, Naturschutz, Landwirtschaft, Forst, Jagd und Bildung sind in dieser Steuerungsgruppe vereint, darunter viele landesweite Verbände. Die Relevanz des Themas geht also weit über den Südschwarzwald hinaus.
Alle Informationen rund um die Initiative „bewusstWild“ finden Sie unter www.bewusstwild.de.
Dieses Projekt wird vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg unterstützt.
Ansprechpartnerin: Naturpark Südschwarzwald, Mirjam Willert,
E-Mail: mirjam.willert@naturpark-suedschwarzwald.de, Tel. 0177 4595539 (auch Homeoffice)
Bildnachweise:
Bild 1: Das Logo greift das Spiel der Namensgebung auf: „bewusstWild“, kurz „beWild“, heißt begeistert und bewusst im Lebensraum der Wildtiere unterwegs zu sein.
Bild 2: Kaum zu sehen, aber dennoch da: Wildtiere sind oftmals gut getarnt oder versteckt, sodass wir Menschen sie nur selten wahrnehmen, obwohl wir mitten in ihrem Lebensraum unterwegs sind. (© Christopher Jolly/Unsplash)
Bild 3: Bereit zu flüchten: Anstatt in Ruhe zu äsen, beobachten diese Rehe aufmerksam ihre Umgebung. (© Andreas Schantl/Unsplash)
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„Ein Wanderweg in deinem Schlafzimmer? Ein MTB-Trail über deinen Esstisch?“ – so wirbt die Initiative bewusstWild dafür, dass wir Menschen mal die Perspektive wechseln und unsere Freizeitaktivitäten aus Sicht der Wildtiere betrachten. Jedes Mal, wenn wir in der Natur unterwegs sind, befinden wir uns im Lebensraum der Wildtiere. Dabei macht es keinen Unterschied, ob wir wandern, biken, den Hund ausführen oder Pilze sammeln.
Die Initiative bewusstWild zeigt, dass es ganz einfach ist, Wildtieren die nötige Ruhe zu lassen. Solange menschliche Aktivitäten für Wildtiere berechenbar sind, werden sie nicht als Gefahr eingestuft. Das heißt erstens, auf den ausgeschilderten Wegen zu bleiben. Abseits der Wege sorgen Menschen (und Hunde!) für immense Beunruhigung und Stress. Zweitens ist es wichtig, Dämmerung und Nachtzeiten zu meiden. Viele Tiere sind in der Dunkelheit aktiv und werden durch nächtliche Veranstaltungen bei der Nahrungssuche gestört. Drittens sollten geschützte Bereiche, wie zum Beispiel Naturschutzgebiete, besonders beachtet werden. Oftmals gelten hier zusätzliche Regeln, weil dort häufig gar vom Aussterben bedrohte Arten leben.
Mirjam Willert, Projektmanagerin der Initiative bewusstWild und Mitarbeiterin beim Naturpark Südschwarzwald weiß, dass die Kommunikation hier nicht ganz einfach ist: „Aktuell mehr denn je haben die Menschen das Bedürfnis, raus in die Natur zu gehen und dabei nicht schon wieder Regeln beachten zu müssen. Wir wollen nicht mit dem erhobenen Zeigefinger ankommen und Verbote aussprechen. Wir sind vielmehr der Auffassung, dass ein Miteinander in der Natur sehr gut funktionieren kann, solange wir Menschen uns bewusst sind, dass unsere Freizeitaktivitäten Auswirkungen auf das Leben und Überleben von Wildtieren haben und uns entsprechend rücksichtsvoll verhalten.
Wir sind nicht allein da draußen und streng genommen nur als Gast im Lebensraum der Wildtiere unterwegs. Mit der Initiative bewusstWild möchten wir für deren Bedürfnisse sensibilisieren und zeigen, dass es gar nicht viele Regeln zu beachten gilt, um sich ‚bewusstWild‘ zu verhalten!“
Die Initiative bewusstWild hätte sich für ihre Botschaft keinen besseren Zeitpunkt aussuchen können. Zelten außerhalb von Camping- und Trekkingplätzen nimmt ebenso zu wie Joggen in der Dämmerung, illegal angelegte Mountainbike-Trails und Hunde, die – unangeleint im Wald unterwegs – Wildtiere jagen oder deren Junge reißen.
Genau hier setzt bewusstWild an: Die Initiative will aufklären, wie sich unser Verhalten in der Natur auf Wildtiere auswirkt. Hauptziele sind, für die Bedürfnisse von Wildtieren zu sensibilisieren und Begeisterung sowie Respekt für deren Lebensweise zu wecken. Dies soll bereits in der Namensgebung der Initiative Ausdruck finden: „BeWild“, so die Kurzform, fordert auf, fröhlich und neugierig zu sein, wenn wir die Natur erleben. Gleichzeitig aber müssen wir uns bewusst zu sein, dass Wildtiere in dieser Natur ihren Lebensraum haben. Es geht also darum, das Warum hinter den Regeln zu verstehen, um sich dann aus eigenem Antrieb wildtierfreundlich zu verhalten.
Denn eines ist klar: Die allermeisten Naturnutzerinnen und -nutzer verhalten sich gar nicht absichtlich falsch, sondern verfügen nicht über das Wissen zu Wildtieren und deren Lebensräume und können somit die Auswirkungen ihres Verhaltens nicht immer abschätzen.
Um dieses Wissen zu den Freizeitaktiven zu tragen, werden derzeit Informationsmaterialien und -tafeln entwickelt, Kooperationspartnerschaften gesucht sowie Schulungen vorbereitet, die sich besonders an Verbände, Wanderführerinnen und -führer und touristische Anbieter richten.
Beratung und Unterstützung finden die Projektträger Naturpark Südschwarzwald e. V. und Auerhuhn im Schwarzwald e. V. durch eine Steuerungsgruppe. Organisationen aus den Bereichen Sport, Tourismus, Naturschutz, Landwirtschaft, Forst, Jagd und Bildung sind in dieser Steuerungsgruppe vereint, darunter viele landesweite Verbände. Die Relevanz des Themas geht also weit über den Südschwarzwald hinaus.
Alle Informationen rund um die Initiative „bewusstWild“ finden Sie unter www.bewusstwild.de.
Dieses Projekt wird vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg unterstützt.
Ansprechpartnerin: Naturpark Südschwarzwald, Mirjam Willert,
E-Mail: mirjam.willert@naturpark-suedschwarzwald.de, Tel. 0177 4595539 (auch Homeoffice)
Bildnachweise:
Bild 1: Das Logo greift das Spiel der Namensgebung auf: „bewusstWild“, kurz „beWild“, heißt begeistert und bewusst im Lebensraum der Wildtiere unterwegs zu sein.
Bild 2: Kaum zu sehen, aber dennoch da: Wildtiere sind oftmals gut getarnt oder versteckt, sodass wir Menschen sie nur selten wahrnehmen, obwohl wir mitten in ihrem Lebensraum unterwegs sind. (© Christopher Jolly/Unsplash)
Bild 3: Bereit zu flüchten: Anstatt in Ruhe zu äsen, beobachten diese Rehe aufmerksam ihre Umgebung. (© Andreas Schantl/Unsplash)
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veröffentlicht: Fr, 19.06.2020
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