Blühender Naturpark: Wertvoller Austausch zur Einrichtung und Pflege von Blühflächen - Ein Grundstein für mehr Biodiversität in Gemeinden
Feldberg/Bad Dürrheim - Ein vom Naturpark Südschwarzwald am 10. September 2021 ausgerichtetes Praxisseminar zum Thema "Blühender Naturpark" stieß auf großes Interesse. 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Region Südschwarzwald nahmen an der praktisch orientierten Veranstaltung in Bad Dürrheim teil, um sich hinsichtlich der Anlage bzw. Umgestaltung und Pflege von insektenfreundlichen Freiflächen fortzubilden.
In diesem Jahr bereits zum vierten Mal fand das Praxisseminar "Blühender Naturpark" statt. Dabei ging es um das Anlegen bzw. die Entwicklung und die Erhaltung von insektenfreundlichen Freiflächen. Das Seminar richtete sich an Fachkräfte, die für die Bewirtschaftung und Pflege der kommunalen Grünflächen verantwortlich sind, aber auch an Ehrenamtliche, die sich um Grünflächen kümmern.
In Bad Dürrheim laufen bereits seit mehreren Jahren Maßnahmen im Rahmen der Kampagnen "Bad Dürrheim blüht auf" und "Blühender Naturpark", so dass verschiedene Flächen im Stadtgebiet als naturnahe Blühflächen gestaltet sind, um die biologische Diversität zu verbessern und zahlreiche standortgerechte Nahrungsquellen für blütenbesuchende Insekten zu schaffen.
Der Landschaftsökologe Holger Loritz vom Netzwerk Blühende Landschaft stellte als Einstieg in die Thematik verschiedene Möglichkeiten vor, wie Freiflächen in insektenfreundliche Landschaftselemente umgewandelt werden können. Er ging auf Aspekte wie Flächenauswahl, Standortfaktoren, Saatgutauswahl sowie Mahdhäufigkeit und -zeitpunkt ein, die für den Erfolg einer Maßnahme entscheidend sind.
Zur Veranschaulichung wurden sechs insektenfreundliche Freiflächen in Bad Dürrheim besichtigt. Gemeinsam mit dem verantwortlichen Mitarbeitenden des städtischen Bauhofes und der Kurgärtnerei erläuterte Loritz das bisherige Vorgehen bei der Pflege sowie den aktuellen Zustand der Flächen und das empfohlene weitere Vorgehen. Dabei wurde der hohe ökologische Wert artenreicher Wiesen und Säume betont, der jedoch eine sachgemäße Pflege voraussetzt. Eine regelmäßige Mahd ist unumgänglich, um die wertvollen Blühflächen dauerhaft zu erhalten und wichtige Blütenpflanzen zu fördern - das war das Motto, das sich wie ein roter Faden durch das Praxisseminar zog. Anlass hierfür ist das wiederkehrende Unverständnis der Bürgerinnen und Bürger, wenn in Blüte stehende Flächen beherzt abgemäht werden. Durch die Mahd wird eine zweite Blüte der Kräuter ermöglicht. Denn für Bienen, Hummeln und eine Vielzahl weiterer blütenbesuchender Insekten ist es lebensnotwendig, dass nach der Frühjahrsblüte, im blütenarmen Sommer zwischen Juli und September, ausreichend blühende Pflanzen zum Nektarsammeln zur Verfügung stehen.
Außerdem wurde im Rahmen des Praxisseminars an der Realschule am Salinensee ein vorbereiteter sogenannter Aufwertungsstreifen mit gebietsheimischem Saatgut von den Teilnehmenden per Hand eingesät. Durch diese Initialansaat soll die artenarme Wiese aufgewertet werden. Die eingesäten Wiesenblumen sollen sich bei extensiver Pflege und Bewirtschaftung allmählich in der gesamten Fläche ausbreiten. Ein Teil der Freiflächen an der Realschule soll in Zukunft von Bio-Landwirt Christoph Trütken gepflegt werden.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Praxisseminars tauschten sich auch rege über eigene Erfahrungen und Informationen aus. Alle waren sich einig, dass sich der Einsatz lohne, insektenfreundliche Freiflächen zu schaffen, und dass es wichtig sei, die Öffentlichkeit darüber zu informieren und zu sensibilisieren, damit die Maßnahmen zur Insektenförderung erfolgreich umgesetzt werden können und Akzeptanz finden.
Hintergrundinformationen
Ziel der 2013 gestarteten Kampagne "Blühender Naturpark" ist es, den Naturpark artenreicher und blumenbunter zu machen. In über 60 Naturparkgemeinden wurden bereits erfolgreich Maßnahmen umgesetzt. Doch das Ziel ist noch lange nicht erreicht. Vor allem die heimischen Blütenpflanzen sollen durch verschiedenste Maßnahmen gefördert werden. Das in den letzten Jahren zurückgegangene Nahrungsangebot für Bienen, Hummeln und Co. soll auf diese Weise wieder vielfältiger werden und für die Blütenbesucher willkommenes Futter bieten. Wichtige Akteure für die Kampagne "Blühender Naturpark" sind Städte und Gemeinden, Fachbehörden, Unternehmen mit ihren Betriebsflächen, Imker, Ehrenamtliche im Naturschutz, Landwirte und Gartenbesitzer. Gemeinsame Ziele sind der Erhalt der Artenvielfalt und die ökologische Verbesserung öffentlicher und privater Flächen.
Die Kampagne "Blühender Naturpark Südschwarzwald" bzw. "Blühende Naturparke Baden-Württemberg" wird gefördert mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg und der Lotterie Glücksspirale.
Weitere Informationen zu den Kampagnen finden Sie im Internet unter www.bluehender-naturpark.de bzw. www.bluehende-naturparke.de.
Dieses Projekt wird durchgeführt in Kooperation mit Bad Dürrheimer Mineralbrunnen GmbH + Co. KG, dem Botschafter des Blühenden Naturparks Südschwarzwald.
Bildnachweis (© Naturpark Südschwarzwald)
Bild 1: Der Landschaftsökologe Holger Loritz (2. v. li.) erläutert das Prinzip der Wiesenaufwertung anhand des vorbereiteten Aufwertungsstreifens an der Realschule am Salinensee in Bad Dürrheim.
Bild 2: Vorstellung und Diskussion einer insektenfreundlichen Maßnahme im Salinenpark. Hier wurde erstmals eine mehrjährige Blumenmischung ausgesät.
Hinweis: Frei zur einmaligen Veröffentlichung nur in Verbindung mit einer redaktionellen Berichterstattung über den Naturpark Südschwarzwald.
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In diesem Jahr bereits zum vierten Mal fand das Praxisseminar "Blühender Naturpark" statt. Dabei ging es um das Anlegen bzw. die Entwicklung und die Erhaltung von insektenfreundlichen Freiflächen. Das Seminar richtete sich an Fachkräfte, die für die Bewirtschaftung und Pflege der kommunalen Grünflächen verantwortlich sind, aber auch an Ehrenamtliche, die sich um Grünflächen kümmern.
In Bad Dürrheim laufen bereits seit mehreren Jahren Maßnahmen im Rahmen der Kampagnen "Bad Dürrheim blüht auf" und "Blühender Naturpark", so dass verschiedene Flächen im Stadtgebiet als naturnahe Blühflächen gestaltet sind, um die biologische Diversität zu verbessern und zahlreiche standortgerechte Nahrungsquellen für blütenbesuchende Insekten zu schaffen.
Der Landschaftsökologe Holger Loritz vom Netzwerk Blühende Landschaft stellte als Einstieg in die Thematik verschiedene Möglichkeiten vor, wie Freiflächen in insektenfreundliche Landschaftselemente umgewandelt werden können. Er ging auf Aspekte wie Flächenauswahl, Standortfaktoren, Saatgutauswahl sowie Mahdhäufigkeit und -zeitpunkt ein, die für den Erfolg einer Maßnahme entscheidend sind.
Zur Veranschaulichung wurden sechs insektenfreundliche Freiflächen in Bad Dürrheim besichtigt. Gemeinsam mit dem verantwortlichen Mitarbeitenden des städtischen Bauhofes und der Kurgärtnerei erläuterte Loritz das bisherige Vorgehen bei der Pflege sowie den aktuellen Zustand der Flächen und das empfohlene weitere Vorgehen. Dabei wurde der hohe ökologische Wert artenreicher Wiesen und Säume betont, der jedoch eine sachgemäße Pflege voraussetzt. Eine regelmäßige Mahd ist unumgänglich, um die wertvollen Blühflächen dauerhaft zu erhalten und wichtige Blütenpflanzen zu fördern - das war das Motto, das sich wie ein roter Faden durch das Praxisseminar zog. Anlass hierfür ist das wiederkehrende Unverständnis der Bürgerinnen und Bürger, wenn in Blüte stehende Flächen beherzt abgemäht werden. Durch die Mahd wird eine zweite Blüte der Kräuter ermöglicht. Denn für Bienen, Hummeln und eine Vielzahl weiterer blütenbesuchender Insekten ist es lebensnotwendig, dass nach der Frühjahrsblüte, im blütenarmen Sommer zwischen Juli und September, ausreichend blühende Pflanzen zum Nektarsammeln zur Verfügung stehen.
Außerdem wurde im Rahmen des Praxisseminars an der Realschule am Salinensee ein vorbereiteter sogenannter Aufwertungsstreifen mit gebietsheimischem Saatgut von den Teilnehmenden per Hand eingesät. Durch diese Initialansaat soll die artenarme Wiese aufgewertet werden. Die eingesäten Wiesenblumen sollen sich bei extensiver Pflege und Bewirtschaftung allmählich in der gesamten Fläche ausbreiten. Ein Teil der Freiflächen an der Realschule soll in Zukunft von Bio-Landwirt Christoph Trütken gepflegt werden.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Praxisseminars tauschten sich auch rege über eigene Erfahrungen und Informationen aus. Alle waren sich einig, dass sich der Einsatz lohne, insektenfreundliche Freiflächen zu schaffen, und dass es wichtig sei, die Öffentlichkeit darüber zu informieren und zu sensibilisieren, damit die Maßnahmen zur Insektenförderung erfolgreich umgesetzt werden können und Akzeptanz finden.
Hintergrundinformationen
Ziel der 2013 gestarteten Kampagne "Blühender Naturpark" ist es, den Naturpark artenreicher und blumenbunter zu machen. In über 60 Naturparkgemeinden wurden bereits erfolgreich Maßnahmen umgesetzt. Doch das Ziel ist noch lange nicht erreicht. Vor allem die heimischen Blütenpflanzen sollen durch verschiedenste Maßnahmen gefördert werden. Das in den letzten Jahren zurückgegangene Nahrungsangebot für Bienen, Hummeln und Co. soll auf diese Weise wieder vielfältiger werden und für die Blütenbesucher willkommenes Futter bieten. Wichtige Akteure für die Kampagne "Blühender Naturpark" sind Städte und Gemeinden, Fachbehörden, Unternehmen mit ihren Betriebsflächen, Imker, Ehrenamtliche im Naturschutz, Landwirte und Gartenbesitzer. Gemeinsame Ziele sind der Erhalt der Artenvielfalt und die ökologische Verbesserung öffentlicher und privater Flächen.
Die Kampagne "Blühender Naturpark Südschwarzwald" bzw. "Blühende Naturparke Baden-Württemberg" wird gefördert mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg und der Lotterie Glücksspirale.
Weitere Informationen zu den Kampagnen finden Sie im Internet unter www.bluehender-naturpark.de bzw. www.bluehende-naturparke.de.
Dieses Projekt wird durchgeführt in Kooperation mit Bad Dürrheimer Mineralbrunnen GmbH + Co. KG, dem Botschafter des Blühenden Naturparks Südschwarzwald.
Bildnachweis (© Naturpark Südschwarzwald)
Bild 1: Der Landschaftsökologe Holger Loritz (2. v. li.) erläutert das Prinzip der Wiesenaufwertung anhand des vorbereiteten Aufwertungsstreifens an der Realschule am Salinensee in Bad Dürrheim.
Bild 2: Vorstellung und Diskussion einer insektenfreundlichen Maßnahme im Salinenpark. Hier wurde erstmals eine mehrjährige Blumenmischung ausgesät.
Hinweis: Frei zur einmaligen Veröffentlichung nur in Verbindung mit einer redaktionellen Berichterstattung über den Naturpark Südschwarzwald.
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veröffentlicht: Fr, 10.09.2021
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