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Im Naturpark Südschwarzwald © Peter Mesenholl
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Modellprojekt Flatterulmen aus dem Südschwarzwald erfolgreich fortgesetzt

Seltene Baumart als Ersatz für absterbende Eschen

Feldberg/Stegen - Seit zwei Jahren läuft im Naturpark Südschwarzwald das Modellprojekt Flatterulmen aus dem Südschwarzwald. Nachdem im Frühjahr bereits die erste kleinere Menge Jungpflanzen abgegeben werden konnte, fand nun die Verteilung von rund 2.500 Bäumchen statt. Am 13. Dezember 2021 kamen etwa 100 Beschäftigte von kommunalen Bauhöfen, Landwirtinnen und Landwirte sowie auch Privatpersonen zur Verteilstelle in Stegen, um ihre bestellten Flatterulmen abzuholen.

Flatterulmen haben ähnliche Standortansprüche wie Eschen, die aber infolge des sogenannten Eschentrieb-Sterbens voraussichtlich vollständig verschwinden werden. So können Flatterulmen einen Ersatz für Eschen darstellen. Sie haben als gebietsheimische Bäume einen hohen ökologischen Wert. Manche Tierarten, zum Beispiel der Ulmen-Zipfelfalter, sind gar auf das Vorkommen von Flatterulmen angewiesen. Als Großbäume mit bis zu 35 Metern Höhe können sie langfristig die das Landschaftsbild prägenden Eschen in bachbegleitenden Galeriewäldern ersetzen. Auch als prägnante Hofbäume in den Schwarzwalddörfern können sie abgehende Eschen ablösen.

Naturparkgeschäftsführer Roland Schöttle freute sich über dieses überaus gelungene Beispiel für die gute Zusammenarbeit des Naturparks Südschwarzwald mit den Landschaftserhaltungsverbänden. Wie schon beim Projekt "Schwarzwälder Wiesenvielfalt erhalten" war der Landschaftserhaltungsverband Breisgau-Hochschwarzwald in Person seines Geschäftsführers Reinhold Treiber Ideengeber und fachlicher Begleiter.
Dieser erläuterte den Ablauf des vierjährigen Modellprojektes Flatterulmen aus dem Südschwarzwald: Mit Unterstützung der Landschaftserhaltungsverbände und der Fachbehörden der Landkreise werden große samenbildende Flatterulmen im Südschwarzwald kartiert. Das Saatgut wird im Frühsommer mithilfe von unter den Bäumen ausgebreiteten Netzen gesammelt. In der Forstbaumschule Burger aus Zell am Harmersbach werden die Samen zum Keimen gebracht und die Jungpflanzen aufgezogen. "Allgemein kommt es fast nie vor, dass die regionalen Typen unserer einheimischen Bäume und Sträucher, nicht nur der Flatterulme, vermehrt werden. So muss bei Pflanzmaßnahmen häufig auf nicht gebietsheimische Jungpflanzen zurückgegriffen werden, die nicht so gut an die regionalen Bedingungen angepasst sind und die für hier vorkommende Tierarten weniger geeignet sind", so Treiber. Schöttle betonte, dass die Flatterulme, auf die man bei der Suche nach klimafesten und krankheitsresistenten Baumarten aufmerksam geworden sei, aktuell auch forstlich von großem Interesse sei: "Es handelt sich um eine heimische Art und nicht um ein exotisches Gehölz. Das ist ein großer ökologischer Vorteil."

Die Vertreterinnen und Vertreter von Landschaftserhaltungsverbände und der Naturpark Südschwarzwald sind überaus zufrieden mit dem großen Interesse und dem guten Absatz der jungen Flatterulmen. Insbesondere Kommunen, Landwirtinnen und Landwirte, Waldbesitzende sowie Menschen mit großen Gärten haben Flatterulmen erworben. Die Jungbäume können jederzeit gepflanzt werden, solange der Boden nicht gefroren ist.
Und es stehen weitere zur Verfügung. Zum Preis von 2,50 € pro Stück sind die Jungbäumchen zu haben. Ein weiterer Ausgabetermin ist im Frühling 2022 geplant. Bitte melden Sie sich hierzu beim Landschaftserhaltungsverband Breisgau-Hochschwarzwald, Jan Flessa, per E-Mail an jan.flessa@lkbh.de oder Telefon unter 07621 87-5894.

Ziel des Projektes ist es, Tausende jungen Flatterulmen zur Verfügung zu stellen und möglichst viele abgestorbene Eschen durch Flatterulmen zu ersetzen.

Die Firma MAYKA Naturbackwaren GmbH unterstützt das Projekt Flatterulmen aus dem Südschwarzwald.

Dieses Projekt wird gefördert mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg und der Lotterie Glücksspirale.

Ansprechpartner beim Naturpark Südschwarzwald:
Holger Wegner, Tel. 07676 9336-15, E-Mail: holger.wegner@naturpark-suedschwarzwald.de

Bildnachweise (© Reinhold Treiber)
Bild 1: Jan Flessa (Landschaftserhaltungsverband Breisgau-Hochschwarzwald, Mitte) und Holger Wegner (Naturpark Südschwarzwald) bei der Ausgabe von bestellten Flatterulmen an eine Kundin.
Bild 2: Flatterulmen können zu stattlichen Bäumen von über 30 Metern Höhe heranwachsen.

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> Infoflyer Flatterulmen aus dem Südschwarzwald - Gebietsheimische Gehölze pflanzen (PDF, ca. 693 KB)

veröffentlicht: Do, 16.12.2021
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