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Im Naturpark Südschwarzwald © Peter Mesenholl
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Aktiv für die biologische Vielfalt – Freiwillige engagieren sich für einen klimastabilen Mischwald

Am vergangenen Freitag kamen rund 25 Freiwillige im Rahmen des Projektes "Voluntourismus für die biologische Vielfalt in den Nationalen Naturlandschaften" zusammen, um den Wald am Feldberg bei der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen. Weitere Termine laden zum Einsatz für die Natur mit Spaßfaktor ein.

Los ging es voller Tatendrang um 9 Uhr am Bahnhof Altglashütten-Falkau. Rund 25 freiwillige Helferinnen und Helfer hatten sich versammelt, um gemeinsam mit Feldberg-Förster Jens Göttfert (Landesforstverwaltung, Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald), Forstrevierleiter Martin Bach (Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald, Forstbezirk Titisee-Neustadt) und Projektkoordinatorin Christine Peter (Naturpark Südschwarzwald e. V.) im Wald am Feldberg aktiv zu werden. Mit von der Partie war auch eine 15-köpfige Bildungsreise-Gruppe vom Lohmarer Institut, die gemeinsam mit Reiseleiterin Helma Heldberg mit der Fragestellung "Schutz durch Nutzung?" eine Woche lang den Naturpark Südschwarzwald erkundete und bei diesem Einsatz nun einmal selbst Hand anlegen konnte.

Gemeinsam ging es zunächst von Altglashütten aus in den Gemeindewald Feldberg. Ziel der Aktion war es, Mischbaumarten wie Tanne und Buche sowie Bergahorn und Vogelbeere zu fördern. "Im Umkreis von drei Metern um diese Mischbaumarten entnehmen wir alle jungen Fichten", so die Ansage von Jens Göttfert, der den Einsatz gemeinsam mit Martin Bach fachlich anleitete. "So soll eine gut gemischte und klimastabile nächste Waldgeneration unter dem Schirm des fast reinen Fichten-Altbestandes entstehen." Zusätzlich sollten Tannen und Bergahorne gegen Schäden von Wildtieren geschützt werden, indem sogenannte Pfisterpfähle und Verbissschutzkappen angebracht wurden. Bevor es jedoch mit Astscheren und Sägen ausgestattet losging, gab es zunächst Hintergrundinformationen zur Geschichte des Schwarzwaldes, der Entwicklung des Waldstücks sowie den heutigen Herausforderungen des Klimawandels. Den ganzen Tag über zeigten die Teilnehmenden reges Interesse an diesen Themen, sehr zur Freude der Waldexperten, die gerne auf alle Fragen eingingen.

"Bisher war ich als Touristin hier nur zum Spazierengehen im Wald unterwegs, deshalb fand ich die Aktion heute, wo man selbst tätig werden und dem Wald helfen konnte, sehr gut. Es hat Spaß gemacht, gerne wieder", resümiert Sandra Krieger aus der Nähe von Frankfurt nach Abschluss der Aktion und zum Ende ihrer Bildungsreise. Auch Martin Bach zeigte sich zufrieden: "Für einen Förster wie mich ist ein Tag mit so vielen Leuten wie heute schon etwas Besonderes! Das ist nicht jeden Tag so, ich bin sonst eher als Einzelkämpfer unterwegs im Wald. Umso schöner ist es, mit den Menschen gemeinsam hier zu sein und etwas Positives bewegen zu können."

Insgesamt 12 solcher Einsätze organisiert der Naturpark Südschwarzwald in Kooperation mit zahlreichen engagierten Projektpartnerinnen und Projektpartnern aus der Region im Rahmen des Projektes „Voluntourismus für biologische Vielfalt in Nationalen Naturlandschaften“ in diesem Jahr. Freiwillige Helferinnen und Helfer haben dabei noch bis Ende Oktober die Möglichkeit, gemeinsam mit Förstern, Rangern und weiteren Fachleuten aktiv zu werden – und das ganz ohne Vorkenntnisse. "Wir freuen uns über engagierte Menschen, die Lust haben, uns zu unterstützen! Mehr als Trittsicherheit und eine gewisse Grundfitness braucht es nicht und noch dazu lernt man interessante neue Leute kennen", so Christine Peter, Projektkoordinatorin beim Naturpark Südschwarzwald e. V.

Ziel des Projektes "Voluntourismus für biologische Vielfalt in Nationalen Naturlandschaften", das im Bundesprogramm Biologische Vielfalt vom Bundesamt für Naturschutz und dem Bundesumweltministerium gefördert wird, ist es, einen aktiven Beitrag zum Schutz und zur Förderung der biologischen Vielfalt zu leisten und gleichzeitig die Teilnehmenden für deren Bedeutung zu sensibilisieren. Die nächsten Einsätze finden am 14. und 15. Juli 2023 statt: In Todtnau soll am Freitag erneut für eine bunte Baummischung gesorgt werden, der Samstag am Rohrhardsberg steht im Zeichen der Pflege des Lebensraums für das vom Aussterben bedrohte Auerhuhn.

Termine Tageseinsätze:
- Freitag, 14. Juli 2023 – Jungwaldpflege | Todtnau
- Samstag, 15. Juli 2023 – Biotoppflege für das Auerhuhn | Rohrhardsberg
- Samstag, 29. Juli 2023 – Entfernung gebietsfremder Arten | Titisee
- Samstag, 5. August 2023 – Entfernung gebietsfremder Arten | Feldberg/Titisee
- Samstag, 1. September 2023 – Offenhaltung von Biotopen | Rohrhardsberg
- Freitag, 8. September 2023 – Wegepflege im Naturschutzgebiet | Feldberg
- Samstag, 16. September 2023 – Biotoppflege für das Auerhuhn | Rohrhardsberg
- Freitag, 22. September 2023 – Waldpflege | Feldberg
- Freitag, 6. Oktober 2023 – Offenhaltung von Biotopen | Wutachschlucht
- Freitag, 20. Oktober 2023 – Biotoppflege für das Auerhuhn | Freiburg-Kappel/Kirchzarten
- Freitag, 27. Oktober 2023 – Eichenpflege | Freiburg-Kappel/Kirchzarten

Weitere Informationen und Kooperationspartner
Beim Modellprojekt "Voluntourismus für biologische Vielfalt in Nationalen Naturlandschaften" arbeiten zahlreiche regionale sowie überregionale Akteurinnen und Akteure am gemeinsamen Ziel, einen positiven Beitrag für die biologische Vielfalt zu leisten. Nationale Naturlandschaften e. V. übernimmt im Rahmen des Förderprojektes die bundesweite Verbundkoordination. Neben dem Naturpark Südschwarzwald sind das Biosphärenreservat Mittelelbe, vertreten durch den Förder- und Landschaftspflegeverein Biosphärenreservat Mittelelbe e. V., der Müritz-Nationalpark und der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, vertreten durch die Schutzstation Wattenmeer e. V., weitere Modellregionen. Darüber hinaus sind BUND-Reisen und ECOCAMPING als touristische Projektpartner beteiligt. Auf regionaler Ebene engagieren sich zudem ForstBW Forstbezirk Hochschwarzwald, das Naturschutzzentrum Südschwarzwald und die Landesforstverwaltung (Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald) sowie das Forstrevier Todtnau (Landratsamt Lörrach). Darüber hinaus setzen sich sowohl die Regionale Initiative für Artenvielfalt/NABU Hochschwarzwald und der Verein Auerhuhn im Schwarzwald als auch das Regierungspräsidium Freiburg und die Hochschwarzwald Tourismus GmbH im Rahmen des Projektes ein. Das Projekt wird gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.

Bildmaterial:
Bild 1 Gruppenfoto NP SSW: Freiwillige Helferinnen und Helfer engagieren sich im Gemeindewald Feldberg für einen klimastabilen Mischwald. Bild: Naturpark Südschwarzwald e. V.


Kostenlose Anmeldung sowie weitere Infos

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veröffentlicht: Di, 27.06.2023
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