Startseite zum Kontaktformular Telefon Icon Facebook Icon Instagram Icon Youtube zum Menü
Im Naturpark Südschwarzwald © Peter Mesenholl
Logo Facebook Logo Instagram Logo Youtube
> Übersicht > Wird Schwarzwald Italien? - Abschlussveranstaltung des Projekts „KLIMOPASS“ im Natur-park Südschwarzwald


Wird Schwarzwald Italien? - Abschlussveranstaltung des Projekts „KLIMOPASS“ im Natur-park Südschwarzwald

Feldberg / Höchenschwand – Am 13. Mai 2016 fand im Haus des Gastes in Höchenschwand die Abschlussveranstaltung des Projekts „KLIMOPASS“ im Naturpark Südschwarzwald statt. Bei dem Projekt wurden Auswirkungen der Klimaveränderungen auf die Landwirtschaft untersucht und mögliche Anpassungsstrategien beschrieben. Sechs Betriebe aus dem gesamten Naturparkgebiet nahmen an dem Pilotprojekt teil. Gastredner war Ministerialdirektor Helmfried Meinel vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft.

Klimawandel ist eine globale Herausforderung. Aber nicht nur in anderen Ländern, sondern auch in Baden-Württemberg ist er am Anstieg der Lufttemperatur, am früheren Beginn der Vegetationsperiode und an veränderten Niederschlagsverteilungen erkennbar. In wissenschaftlichen Studien wurden die Auswirkungen dieser Klimaveränderungen für das Land in den letzten Jahren ermittelt und mögliche Anpassungsstrategien beschrieben.

Für die Region des Südschwarzwalds ist zu erwarten, dass der Klimawandel gravierende Änderungen für die Landschaft und die Landnutzung, für den Naturschutz und auch für den Tourismus mit sich bringen wird.

Der Naturpark Südschwarzwald geht dieses Thema seit einiger Zeit aktiv an. Von Oktober 2014 bis März 2016 wurde das Projekt „Landschaft im Klimawandel – Anpassungsstrategien für den Südschwarzwald“ durchgeführt. Es wird im Rahmen des Forschungsprogramms „Klimawandel und modellhafte Anpassung in Baden-Württemberg (KLIMOPASS)“ mit Haushaltsmitteln des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg gefördert.

Das Projekt hat zum Ziel, Klimaanpassungsstrategien für den Naturpark Südschwarzwald zu entwickeln. Der Schwerpunkt der Untersuchungen lag dabei auf der Landwirtschaft. In Zusammenarbeit mit landwirtschaftlichen Betrieben, Fachleuten und Verbänden wurden die Beeinflussung der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung und Handlungsoptionen zum Umgang mit dem Klimawandel untersucht. Ziel war, die Auswirkungen greifbar und für das Gebiet des Naturparks möglichst konkret zu machen und Handlungsempfehlungen abzugeben.

Die Abschlussveranstaltung in Höchenschwand

Vorab fand auf dem an der Studie teilnehmenden Betrieb von Oswald Tröndle in Höchenschwand eine Begehung mit Ministerialdirektor Helmfried Meinel statt. Vor Ort wurden am praktischen Beispiel einer Grünlandfläche Ansatz und Methodik der Studie erläutert.

In der öffentlichen Veranstaltung im Haus des Gastes sprach Ministerialdirektor Helmfried Meinel (Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft) dann zum Thema Klimawandel in Baden-Württemberg. „Angesichts des Klimawandels steht die nachhaltige Entwicklung unserer schönen Natur- und Kulturlandschaften wie der Südschwarzwald vor besonderen Herausforderungen. Die Landesregierung setzt auf vielen Ebenen an, um dem Klimawandel entgegenzuwirken und die Anpassung an die Folgen der Klimaveränderungen zu bewältigen. So stellen wir jährlich etwa eine Million Euro für das Programm KLIMOPASS zur Verfügung, hieraus haben wir gerne das vorliegende Projekt für Anpassungsstrategien für den Naturpark Südschwarzwald mit knapp 100.000 Euro finanziert.“

Die stellvertretende Vorsitzende des Naturparks Südschwarzwald, Bürgermeisterin Hannelore Reinbold-Mench, präsentierte die Rolle des Naturparks Südschwarzwald bei der Umsetzung von Klimaanpassungsstrategien. Die Landwirte seien neben ihrer Rolle als Erzeuger gesunder Lebensmittel auch wichtige Landschaftspfleger, die die charakteristische Kulturlandschaft im Südschwarzwald erhalten. „Ziel muss es sein, die Situation der Bewirtschafter auf der Fläche zu stärken. Der Naturpark hat sich in das Projekt eingebracht, weil er pfiffige Ideen und kreative Modelle für die Landbewirtschaftung aus diesem Projekt heraus entwickeln will“, so Reinbold-Mench.

Geleitet wurde das Projekt von der UNIQUE forestry and land use GmbH in Freiburg. Dr. Bernd Wippel stellte die Kernergebnisse aus dem Projekt „Landschaft im Klimawandel“ vor.

Es wurden sechs landwirtschaftliche Betriebstypen nach unterschiedlichen Höhenlagen und Betriebsstrukturen ausgewählt: vom Mutterkuhhalter mit bedeutendem Waldbesitz auf 1.000 m Meereshöhe über den Milchproduzenten im Vollerwerb bis zum landwirtschaftlichen Betrieb mit Obstbau in der Vorbergzone. Als Ergebnis der Untersuchung konnten für die sechs Testbetriebe u. a. flächenscharfe Karten entwickelt werden, aus denen hervorgeht, ob die jeweilige Acker- oder Wiesenfläche bzw. das Waldstück im Zuge des Klimawandels voraussichtlich eher Probleme bekommen oder von der Klimaveränderung profitieren wird. Landschaften wie die Baar können im Zuge des Klimawandels tatsächlich als „Gewinner“ hervorgehen. In der Pilotstudie wurden nicht nur Risiken und Anpassungsstrategien beleuchtet, sondern auch ein Blick auf mögliche Chancen durch den Klimawandel geworfen.

In der anschließenden Podiumsdiskussion wurde das Thema Klimawandel im Kontext der Region Südschwarzwald erörtert. Vertreten waren Projektleiter Dr. Bernd Wippel, zwei der Landwirte, die an der Pilotstudie teilgenommen hatten, Oswald Tröndle aus Höchenschwand und Bernhard Bolkart aus Schonach, Armin Jakob von der Forstdirektion Freiburg und Ministerialdirektor Helmfried Meinel. Die Landwirte forderten mehr Freiheit und Flexibilität, betriebliche Entscheidungen zu treffen. Einig war man sich, dass sie in ihrer Rolle auch als Landschaftspfleger anerkannt und ihre Produkte als Qualitätsprodukte mit regionalem Bezug vermarktet werden müssen.

Ein Antrag auf die Fortsetzung des Projekts wurde bereits gestellt. Hier soll der Fokus besonders auf Naturschutzflächen und deren Reaktionen auf den Klimawandel gelegt werden.

Bildnachweis (© Naturpark Südschwarzwald):

Freuen sich über den erfolgreichen Abschluss des Pilotprojekts „Landschaft im Klimawandel – Anpassungsstrategien für den Südschwarzwald“ (v. l.): Bernhard Bolkart, Projekt-Betrieb in Schonach, Clemens Speicher, Projekt-Betrieb in Ibach, Dr. Bernd Wippel, UNIQUE forestry and land use GmbH in Freiburg, Bürgermeisterin Hannelore Reinbold-Mench, stellvertretende Vorsitzende des Naturparks Südschwarzwald, Armin Jakob, Forstdirektion Freiburg, Ministerialdirektor Helmfried Meinel, Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Christoph Brenneisen, Projekt-Betrieb in Sulzburg-Laufen, Oswald Tröndle, Projekt-Betrieb in Höchenschwand, Roland Schöttle, Geschäftsführer des Naturparks Südschwarzwald.

Download einer Datei

> Wird Schwarzwald Italien? - Abschlussveranstaltung des Projekts „KLIMOPASS“ im Natur-park Südschwarzwald (PDF, ca. 152 KB)

veröffentlicht: Fr, 13.05.2016
> Übersicht > Wird Schwarzwald Italien? - Abschlussveranstaltung des Projekts „KLIMOPASS“ im Natur-park Südschwarzwald
Sitemap | Impressum | Datenschutzerklärung